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Klimaänderung: Haben die Gewässer im Nordwestschweizer Jura in Zukunft noch genügend Wasser? (Trockenheit und Niedrigwasser)

Wie trockenheitsanfällig sind die 40 Einzugsgebiete im NW-CH-Jura?

Referat von Dr Peter Lüscher
vom Dienstag, 28. März 2023

Birsig, Entenwuhr
Marbach beim Hüslimattschulhaus

Heb sorg zum Wasser! Was machst du?

Mit obiger Frage hat sich Dr. Peter Lüscher, Hydrologe und ehemaliger Lehrer und Rektor am Gymnasium Bäumlihof Basel, nach seiner Pensionierung nochmals vertieft auseinandergesetzt und dem, am Anlass der AWO in grosser Zahl erschienenen, Publikum einen Einblick ermöglicht.

Das Thema ist hoch aktuell. Der Sommer 2022 ist der zweitwärmste Sommer seit Messbeginn (nach 2003). Er war 4oC zu warm gegenüber der Normperiode ab 1961, einem Zeitraum der über 30 Jahre gemessen wird. Die Gletscher schmelzen so stark wie noch nie – und der Trend ist steigend! Aus hydrologischer Sicht der Gewässer sind Trockenheit und Niedrigwasser eine der grössten Herausforderungen der Schweiz.

Dr. Lüscher erläuterte einführend Begriffe wie Niedrigwasser und Mindestrestwassermenge. Anschliessend führte er in die 40 Untersuchungsgebiete des Tafel- und Kettenjuras, die grossen Einzugsgebiete der Flüsse Birs, Ergolz und Sissle mit ihren wichtigsten Nebenflüssen, und verglich diese miteinander.

Er nahm auch Bezug auf die Leimentaler Bäche Marbach und Birsig, welche er als Sonderfälle bezeichnete, weil sie gemäss Messungen und Informationen der Fischereiaufsicht kaum bezüglich Niedrigwasser gefährdet sind. Grund sind die mächtigsten Lössböden des Kantons Baselland, die aufgrund günstiger Porenverteilung gute Wasserspeicher sind.

In seinen Grafiken sind hydrogeographisch deutliche Unterschiede zwischen dem Ketten- und dem Tafeljura erkennbar. Die Fliessgewässer im Tafeljura sind insgesamt trockenheitsanfälliger. 13 der 40 Einzugsgebiete sind heute schon stark trockenheitsanfällig. In Zukunft könnten es 19 sein und nur noch 3 wären kaum gefährdet. Häufige Niedrigwasser, ausgetrocknete Bachbetten, beeinträchtigte Gewässerökologie und tiefere Grundwasserstände – vor allem im Sommer – sind Gefahren. Als Folge entsteht eine Verknappung des Wasserangebotes für Landwirtschaft und Trinkwasserversorgung. Die Resultate der Studie sind alarmierend. Der Wassermangel wird alle betreffen. Dr. Lüscher zählte am Ende des Referates verschiedene Lösungsansätze auf (z.B. Wassermanagement, Renaturierung, Ausdolungen von Bächen und Beschattung, Entsiegelungen) und beantwortete Fragen.

Weitere Themen rund ums Wasser werden, organisiert durch die AWO, folgen. Der nächste Anlass findet am Samstag, 03. Juni 2023, 15:00h mit Dr. Daniel Küry, Biologe, Professor Universität Basel, statt. Informationen auf der Homepage der AWO: www.awo4104.ch.

Die Forschungsarbeit von Dr. Peter Lüscher ist aus dem Netz abrufbar:
Link -> Fliessgewässer im Nordwestschweizer Jura in Zeiten der Trockenheit und des Klimawandels.

Präsentation
Bericht

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Ein naturnaher Garten, ein bepflanzter Balkon oder eine Pflanzenkiste vor dem Fenster.

Klebriger Salbei
Taubenskabiose

Die AWO Aktion Wohnliches Oberwil, der Natur- und Vogelschutzverein Oberwil und Pro Natura tragen aktiv dazu bei, unterschiedliche Lebensräume bei Ihnen zu fördern.

Gärten und Balkone eröffnen viele Möglichkeiten für die einheimische Pflanzen- und Tierwelt. Schaffen wir doch auch in diesem Jahr wieder zusätzliche Lebensräume für Bienen, Insekten, Schmetterlinge und Vögel und tragen zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Biodiversität kann bereits auf einer kleinen Fläche oder in einer Pflanzenkiste entstehen.

Damit unser Engagement tatsächlich den heimischen Insekten zugutekommt und wir erst noch eine blühende Vielfalt geniessen können, müssen wir die Eigenheiten und Bedürfnisse der kleinen Sechsbeiner berücksichtigen. Heimische Bio-Wildkräuter und Wildblumen erfüllen die Bedürfnisse unserer Insekten und Wildtiere am besten. Sie bieten ausreichend Pollen und Nektar als Nahrung nebst einem geeigneten Lebensraum.

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